Jahreshauptversammlung in Pang

Rosenheim – Ein großes Gemeinschaftsgefühl, etliche personelle Veränderungen und die Aufnahme von 17 Feuerwehranwärtern – darunter erstmals in der 150 Jahre langen Geschichte des Vereins Frauen – prägten jetzt die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Pang. Beim „Kirchenwirt“ im Rosenheimer Stadtteil Pang ließen die Floriansjünger das Jubiläumsjahr noch einmal Revue passieren.

Kontinuität gibt es an der Spitze der Wehr: Günter Scholz wurde bei der Wahl unter Leitung eines städtischen Mitarbeiters mit großer Mehrheit erneut zum Kommandanten gewählt. Sein neuer Stellvertreter ist Michael Hoerauf, der auf Ludwig Guttenberger folgt. Ebenfalls im Amt bestätigt wurde Vorstand Thomas Fischbacher. Ihm steht nun Daniel Baier als Nachfolger von Franz Schwaiger zur Seite. Die Wahlen der Vorstandschaft fanden unter Leitung von Stadtrat Georg Kaffl statt.

Der bisherige zweite Kassier Christian Hoerauf steigt zum ersten auf und folgt damit auf Stefan Loferer. Als Schriftführer fungiert nun Richard Wörndl (bisher: Christian Wylezol). Neuer zweiter Kassier ist der bisherige Revisor Marinus Paul. Zu Vertrauensleuten wählte die Versammlung Adrian Stadler, Walter Lorenz, Lorenz Schwaiger junior und Jacob Buys. Kassenprüfer sind Klaus Grießer und Josef Mayer. Die Fahnenabordnung besteht aus Thomas Fischbacher junior, Lorenz Schwaiger junior und Marinus Stein.

Gleich 17 Jugendliche nahm Kommandant Scholz per Handschlag offiziell in den Dienst am Nächsten auf. Im Beisein zahlreicher Ehrenmitglieder gab es dafür viel Applaus. Erstmals waren darunter auch zwei Feuerwehrfrauen – ein Novum in Pang, über das sich Hans Meyrl sichtlich freute. Der Stadtbrandrat ließ es sich deshalb nicht nehmen, in seinem Grußwort gendergerecht die neuen Kameradinnen anzusprechen. Gute Nachrichten hatte er zudem in Bezug auf das neue Mehrzweckfahrzeug im Gepäck. Noch im Sommer soll der Ersatzwagen für den inzwischen 30 Jahre alten VW-Bus angeliefert werden. Darüber hinaus steht ihm zufolge eine Umstellung bei der Alarmierung bevor. Insgesamt können die Haupt- und Stadtteilwachen laut Meyrl die im Großraum Rosenheim stark angestiegenen Einsatzzahlen noch gut schultern. Wichtig sei jedoch, dass die Stadt zeitnah eine neue Ausbildungsstätte für die Atemschutzträger bereitstellt.

Beeindruckt von der Leistungsbereitschaft und von der starken Jugendarbeit der Außenwache zeigte sich Oberbürgermeister Andreas März. „Es ist zu bewundern, wie es immer wieder gelingt, Leute zu finden, die sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft engagieren – nicht nur im Verein, sondern auch im Brand- und Katastrophenschutz“, sagte er. Zugleich stellte er in Aussicht weiterhin zusammen mit dem Stadtrat die Weichen dafür zu stellen, damit die technische Ausstattung der Feuerwehren passt. Eine Ehre sei dem Oberbürgermeister die Übernahme der Schirmherrschaft zum 150. Jubiläum gewesen, an das er sich noch immer gerne erinnere (wir berichteten).

Jene Festwoche im April des vergangenen Jahres unter der Leitung von Michael Kaffl und Stefan Wanek war es auch, welche die Berichte von Vorstand Thomas Fischbacher, Schriftführer Christian Wylezol und Kassier Stefan Loferer prägte. Die fast endlos erscheinenden Arbeitsschritte gewährten einen Einblick in den hohen Aufwand in Zusammenhang mit den Festlichkeiten während der Vorbereitungsphase, beim Fest selbst und bei der bis heute laufenden Nachbereitung. „Es war eine Super-Leistung und dafür möchte ich mich bei allen bedanken“, fasste Vorstand Fischbacher im Beisein der Stadträte Georg Kaffl, Ulrike Plankl, Alexandra Linordner und Reinhard Tomm zusammen.

Auf das Arbeitspensum im Bereich Brandschutz und technische Hilfeleistung ging Kommandant Scholz näher ein. 79 Ehrenamtliche leisteten bei 73 Alarmierungen im vergangenen Jahr 508 Einsatzstunden. Die Panger Feuerwehr verzeichnete damit rund 30 Prozent mehr Einsätze als im Vorjahr. Hinzu kamen über 1400 Übungs- und Ausbildungsstunden, Brandschutzerziehung in Grundschule und Kindergarten, Führungsdienstsitzungen und die Vorbereitungsabende zur Leistungsprüfung. Jugendwart Stefan Wanek ergänzte hierzu 600 von den Nachwuchs-Gruppen geleistete Stunden im vergangenen Jahr – alles ohne die unzählige Zeit für das 150. Gründungsfest. „Macht weiter so, um weiterhin unseren Bürgerinnen und Bürgern, die in Not geraten sind, professionell helfen zu können“, rief Scholz seinem Team zu und bedankte sich bei Jugendleiter Wanek sowie beim zweitem Jugendleiter und stellvertretenden Kommandanten Ludwig Guttenberger.

Ebenfalls auf der Tagesordnung der über drei Stunden langen Veranstaltung standen die Ernennungen zum Feuerwehrmann von Jacob Buys, Markus Dinzenhofer junior, Kilian Dinzenhofer, Thomas Fischbacher junior, Lukas Prohm, Florian Kaffl und Lorenz Schwaiger junior. Andreas Kaffl, Daniel Egger und Marinus Rinser sind jetzt Oberfeuerwehrmänner und Thomas Brummer ist nun Hauptfeuerwehrmann. Eine Urkunde für zehn Jahre aktiven Dienst erhielten Michael Brummer, Peter Dinzenhofer junior, Franz Kaffl junior, Marinus Rinser und Marinus Stein. Für 30 Jahre aktiven Dienst wurde Michael Kaffl ausgezeichnet. Das Ehrenzeichen in Silber für 25-jährige Tätigkeit nahmen Josef Dräxl junior, Matthias Ruhsamer und Michael Paul von Andreas März entgegen.

Auf ein mehrere Jahrzehnte langes Engagement in verschiedenen Positionen, das in einem besonders intensiven Jubiläumsjahr gipfelte, blickten außerdem Franz Schwaiger (33 Jahre im Ausschuss), Christian Wylezol (15 Jahre Vertrauensmann 

und 15 Jahre Schriftführer) sowie Ludwig Guttenberger (zweiter Kommandant und Jugendleiter) zurück. Sie erhielten von Vorstand Fischbacher jeweils ein Ticket für mehrere Bergbahn-Fahrten und Thermen-Besuche im Umland. Ebenfalls ausgeschieden aus der Vereinsführung sind Stefan Loferer (drei Jahre Kassier) und Josef Fischbacher, der über 42 Jahre lang als Fahnenbegleiter im Amt war und die Feuerwehr bei allen Veranstaltungen repräsentierte. Sie bekamen ebenso Präsente.

Stefan Scholz hatte eingangs der Versammlung im voll besetzten Saal den neuen Imagefilm gezeigt, der im Rahmen des 150. Jubiläums produziert worden war. Vorstand Fischbacher blickte außerdem auf das bevorstehende Vereinsjahr voraus, das unter anderem die großen Jubiläen des Patenvereins Raubling und der Bruderwache in Westerndorf Sankt Peter beinhaltet. Er rief dazu auf, sich zahlreich an den Feierlichkeiten zu beteiligen, um der Verbundenheit Ausdruck zu verleihen.

von Martin Aerzbäck